Logo Raab Galerie Berlin

Raab Galerie Berlin

Goethestraße 81
D-10623 Berlin

Öffnungszeiten:

Di bis Fr 11:00-18:00 Uhr
Sa 11:00-16:00 Uhr

☎: ++49 +30 261 92 18
✉: mail@raab-galerie.de

Björn Heyn - Me Myself & Ei

Björn Heyn - Me Myself & Ei

Es ist schön, wenn man sich nicht des Gefühls erwehren kann, dass ein Star geboren ist. Seine Kunstwerke werden direkt verstanden, wirken wie die Versuchung und finden in ihren verschiedensten Formen direkte Räsonanz beim Betrachter. Im vorliegenden Fall wurden die Wurzeln zu diesem Phänomen vor einem viertel Jahrhundert  gelegt, zur Jahrtausendwende feierte man Matisse und Picasso voller Hochachtung und Wertschätzung in vielen internationalen Ausstellungen als stilprägend und unübertroffen für die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.  Hier kommt nun mit Björn Heyn ein freundlicher, höflicher und talentierter junger Künstler, setzt sich über Hochachtung und Wertschätzung hinweg und probiert aus, was sich unbefangen, mit Witz und täglicher Routine heute zu den Bildern sagen läßt. Natürlich ist die Reaktion der Betrachter genauso  direkt und überzeugend: diese Werke sind liebenswert, hintergründig, farbenfroh und ausdrucksstark. Es sind anregende Gefährten in den eigenen vier Wänden, kein Wunder, dass sie von unserem Messestand in Berlin verschwanden, kaum, dass wir sie aufgehängt hatten. Das war im April. Vom Erlös der Verkäufe hat sich Björn Heyn die schönsten Pastellfarben gekauft und losgelegt, schließlich hat er viele neue Verehrer, für die er tätig werden will.

Diese Kunstwerke sind geheimnisvoll und schön, während ich sie betrachte und mich spielerisch an mir bekannte Bilder, Farben und Formen erinnere, lasse ich sie auf mich wirken, das bedarf keiner Erklärung. Solche Farb- und Formexplosionen wurden vor einem viertel Jahrhundert gefeiert, als Björn Heyn noch ein Kind war: In internationalen Ausstellungen repräsentierten Werke von Matisse und Picasso das zwanzigste Jahrhundert, als stilprägend, anregend und unübertroffen in ihrer Bedeutung. Björn Heyn fügt diesem Bild noch Fernand Léger hinzu, legt Wert auf das geschriebene Wort auf der Leinwand und probiert nun aus, was man unbefangen, mit Witz und täglicher Routine malen kann. Die Reaktion der Betrachter ist direkt und überzeugend: diese Werke sind liebenswert, hintergründig, farbenfroh und ausdrucksstark. Es sind anregende Gefährten in den eigenen vier Wänden.

Björn Heyn bezieht sich auf große moderne Malerei, auf Schrift und Wort. Es gab sie immer, auch in Zeiten von political correctness, als die Dualität von Politik und Kultur aufgehoben war. Malerei erklärt nicht, sondern zeigt Gedanken auf. Malerei ist aufklärerisch.  Wie die jüngste Malergeneration bestenfalls mit Malerei umgeht, zeigen die Werke von Björn Heyn. Wir können die Geheimnisse und Botschaften entschlüsseln, die uns aus den Werken entgegenkommen.

Oft sind es Gegenstände des Alltags, die eine absurde Geschichte erzählen. Wo Pipilotti Rist mit Größen spielt, spielt Björn Heyn mit Ebenen. Diese sind perspektivisch verschoben und verzerrt, so dass völlig neue Räume entstehen. Die Farbe lieben beide Künstler. Heyn ist ein visueller Mensch, schaut er sich eine Ausstellung von zum Beispiel Markus Lüpertz an, wandern sofort Elemente in seine Werke. Spaziert er durch einen Wald, findet auch diese Anmutung Erwähnung auf der Leinwand.



Wir freuen uns, den Gastbeitrag von Phillip Barth zur Ausstellungseröffnung an dieser Stelle veröffentlichen zu können

Björn Heyn lädt uns in seine farbenfrohe Welt der Objekte ein. Unter dem humorvollen Titel ME, MYSELF & EI zeigt er uns seine neusten Werke: Malerei, Video, Installation und Skulptur.
Uns erwartet ein erfrischender, kindlicher Blick auf das Alltägliche. Vertraute Elemente des Alltags, wie z.B. das Sonntagsei, werden neu arrangiert und kontextualisiert – es entsteht ein Remix (oder Rührei?) aus bunten Objekten – Vertrautheit schafft Zugänglichkeit!
Seine Malereien sind technisch vielseitig und reichen von klassischen Medien wie Ölfarbe und Hasenleim bis hin zum Filzstift aus dem 1€-Laden – sie können auch collagierte Elemente wie Leinwand auf Leinwand beinhalten. Technisch sind sie wohl von der Eierspeise Omelett inspiriert. Mit Multilayering schafft er es zum Multiplayer. Der Künstler bedient sich an klassischen Sujets wie dem Stillleben, die er gekonnt bricht, um Spannungsfelder zu kreieren. Mit Perspektiven geht er dabei
sehr frei um.

Björn Heyn schafft neue Ordnung durch Unordnung von Gewohntem.Die multimedialen Werke kommunizieren nicht nur über spielerische Arrangements und gutabgestimmten Farbkombinationen, sondern auch über Textelemente. Dabei sind die Kompositionennie zu harmonisch, sie bleiben aufregend durch mutige Brüche. Diese Brüche entstehen durch dieintuitive Arbeitsweise des Künstlers. Seine enge Beziehung zum inneren Kind erlauben ihm einfach loszulaufen und dabei „Fehler“ und „Scheitern“ fest einzuplanen: der Versuch einen impulsiven Einfall umzusetzen und sich dann bei der Umsetzung im Prozess verlieren, dabei etwas nicht Erwartetes entdecken, sich daran sehr erfreuen und über sich selbst hinauswachsen. Vielleicht ist das Ei nicht der Ursprung von Leben, sondern nur ein verfehlter Kreis? Ei can do it – einfach machen! Björn Heyn erlaubt sich Fortschritt, indem er sich zurückfallen lässt, um in nostalgischen Momenten der Kindheit zu verweilen. Ihm gelingt es, die Freude und Verschmitztheit des Prozesses in seinen Werken zu konservieren und diese geballte Energie der Schaffensfreude auf die BetrachterInnen zu übertragen. Der intuitive Schaffensprozess wirkt wie eine Performance. Es macht Spaß und wirkt ansteckend. Seine Arbeiten lehren uns das Leben zuzulassen, die Perfektion des Imperfekten lieben zu lernen, Fragen zu stellen und den freudvollen Blick auf das Leben zu genießen und einen großen Sinn alleinig im Spaß an der Freude zu finden. Seine Werke inspirieren, Kontakt zum eigenen inneren Kind aufzunehmen, es vielleicht wiederzubeleben und es dringend zu bewahren. Das Geschenk sind viele Momente der Leichtigkeit. Mit einer Marmorarbeit zeigt er uns aber auch, dass Kunst viel Geduld, Zeit und Arbeit erfordert und Leichtigkeit nicht von selbst kommt. Der Leitgedanke in Björn Heyns Arbeiten ist der Spaß an der Freude. Ohne Witz! Spaß ist quasi sein „Businessplan“ – einfach so. Mit Erfolg: Eine Ausstellung wie ein kunterbunter Bällebadbesuch.

spacerback to top

line
RAAB Galerie | Impressum | Ausstellungen | Bilderkatalog

copyright © 2020: RAAB Galerie Berlin, Deutschland