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Künstler: | Rainer Fetting | Titel: | Pelikan | Technik: | Öl auf Leinwand / oil on canvas | Jahr: | 1991 | Größe: | 102.00x76.00 | Preis: | 35.000,00 € |
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Rainer Fetting und Hubertus Giebe
Rainer Fetting und Hubertus Giebe
Oft
sind Novemberausstellungen nachdenklich, aber die bevorstehende macht
Lust auf Malerei.
Zum runden Jahrestages des Mauerfalls
überwiegen die schönen Erlebnisse im Gedächtnis.
Malerei
von Rainer Fetting und Hubertus Giebe ist heute ein Erlebnis, das
beeindruckt. Beide hat die Moderne auf dem Weg zu einer
malerischen Gelassenheit begleitet, die hinreißend ist.
Hodler, Kokoschka, van Gogh, Gaughin, Matisse, die Brücke,
Abstract Expressionism und viele Zeitgenossen können sie sich
berufen. Entstanden sind Fetting- und Giebe- Werke, an denen die
Freude der Künstler an der Malerei auf jedem Quadratzentimeter
ablesbar ist und der Funken der Begeisterung auf uns überspringt.
Geht
man dreißig, vierzig Jahre in der Geschichte beider Künstler
zurück, ist deren Werk eine Behauptung. Beide testen, wie
belastbar die modernen deutschen Kunsttraditionen nach dem 2.
Weltkrieg sind.
Das heißt für Rainer Fetting,
den deutschen Expressionismus malerisch in einen Wettbewerb mit dem
amerikanischen akstrakten Expressionismus zu bringen, während
Hubertus Giebe in der Kunsttheorie der 20er Jahre und der Neuen
Sachlichkeit seinen Ausgangspunkt findet.
Beiden Künstlern
bleibt das Vertrauen in die Suggestivkraft der Malerei eine
Selbstverständlichkeit. Das Berufsrisiko ist nicht gleich groß,
zwar fliegt Fetting an der HdK Berlin durch die Meisterprüfung -
was für das Prüfungskomitee so peinlich ist, dass das
Ergebnis korrigiert wird- für Giebe ist im dritten Studienjahr
der Verlust des Studienplatzes existenzbedrohend. Er kann nach zwei
Jahren Zwangsunterbrechung in Leipzig zu Ende studieren, weil Berhard
Heisig sich für ihn einsetzt.
Schwierige
Anfangsbedingungen haben Widerstände aufgebaut, im Kampf gegen
herrschende Verbote und Vorurteile treten fehlende Anerkennung
vor Klarheit des Ausdruckes im Kunstwerk zurück : der eine
malt meisterlich und klassisch, erzeugt dabei mit Leichtigkeit seiner
Malweise sogar Ablehnung; der andere tut nicht, was das Regime ihm
abverlangen möchte und malt dennoch figurativ, bildlich
eben.
Spätestens ab dem Mauerfall, als die gewohnte
Welt von heute auf morgen auf dem Kopf steht, löst sich der
Konflikt auf, dem die Künstler in ihren jeweiligen
Gesellschaften ausgesetzt waren. Werke entstehen, denen heute unsere
Herzen zufliegen.
Man sagt der zeitgenössischer Kunst
nach, dass sie sich nach dreißig Jahren bestätigt, wenn
sie gut ist. Auch das wollen wir mit dieser Ausstellung testen. Wir
suchen dabei auch nach den Konstanten, die unsere Gefühle
bestätigen, unseren Blick schärfen und uns der
Authentizität unserer Erinnerung versichern.
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