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Mari Kim | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Wenn Mari Kim eine Ausstellung plant, überläßt sie nichts dem Zufall. Wichtig ist die Jahreszeit der Ausstellung, die Schönheit des Sommers ist diesmal in vielen Werken geradezu körperlich spürbar. Freude entsteht auch im künstlerischen Dialog mit Werken der Moderne aus aller Welt. Wenn sie die Qualität besitzen, uns in die Illusion zu versetzen, dass wir uns in fremden Menschen und ihren Kulturen wiederfinden können, malt Mari Kim ihre jeweils eigene Fassung davon. in Seoul geboren und in Australien erwachsen geworden, ist Mari Kim Weltenbürger, durchstreift eine imaginäre Welt voller Wunder und geht damit inzwischen so unbefangen um, dass jedes neue Werk aus dem Repertoire der Modern Masters, dem sie sich annähert, vor unseren Augen wie ein neues Zauberwerk entsteht. Mit sichtlicher Freude präsentiert sie uns ein Mädchen in lamgem Kleid von James McNeill Whistler, dem exzentrischen amerikanischen Maler und Radierer, der mit der "Symphonie in White Nr. 1" in London bereits 1861 für große Aufregung sorgt. Whistlers Biographie umfaßt viele Aufenthalte in ganz Europa, als einer der innovativsten Künstler seiner Zeit prägte er den "Japonism" mit, was heute den Bogen, den Mari Kim schlägt, mit vielen Fragen und interessanten Parallelen geradezu beflügelt. Aus Deutschland wählt sie für die Ausstellung Karl Hofer aus, zu unserer Freude, denn Karl Hofers Spätwerk haben wir bereits in den 90er Jahren in der Galerie ausgestellt. Hofer ist in seinen letzten Lebensjahren Gründungsdirektor der Berliner Kunstakademie und damals einer der wenigen älteren Künstler, die die Hitlerzeit distanziert überlebt haben. Er wird bewundert, aber auch wegen der figurativen Malweise angegriffen, obwohl er sich in den 50er Jahren malerisch mit Picasso oder Motherwell auseinandersetzt. Es geht dabei vorrangig um politische Definition von künstlerischen Werten ( gegenständliche Malerei wird damals ideologisch mit kommunistisch, abstrakte Malerei mit demokratisch gleichgesetzt), der er sich vehement bis zu seinem Tod widersetzt. Für weitere Überaschungen sorgen eine junge Frau aus Estland, dort Ende des 19. Jahrhunderts entstanden, Damen aus dem mondänen Frankreich nach van Dongen, Klimts Frau auf grün, wobei für mich die größte Freude ist, wie frisch die Werke in dieser heutigen Version aussehen. In jeder Sammlung dürften sie dafür sorgen, dass neue Gedanken die Sammlung beleben und verjüngen, während die älteren Werke auf das Schönste in einen anregenden Dialog treten. Alt und Neu ist dabei nicht die Frage, es geht um die Kunst und ihre unendlichen Möglichkeiten, sich Menschen anzunähern, ihre Kulturen zu verstehen, sich sogar anzueignen.
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