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EL BOCHO

EL BOCHO - Reminder

EL BOCHO

Wir nennen es street art, weil Straßenkunst einen negativen Beigeschmack hat. Aber was sind eigentlich Straßenkünstler, wer kennt sie schon genauer? Junge Künstler, die ihre Identität verbergen, weil sie die Verfolgung durch Ordnungskräfte fürchten müssen und sich der Kritik: „Narrenhände beschmieren Tisch und Wände“ nicht öffentlich aussetzen wollen, von Strafgeldern, die sie nicht bezahlen können, ganz abgesehen...

Bei El Bocho ist es inzwischen klar: dort, wo er Nachts gearbeitet hat, freuen sich die Bürger am nächsten Morgen über seine neuen Werke. Wenn auch oft nicht lange, denn es sind begehrte Sammlerobjekte. Und El Bocho ist auch deshalb beliebt, weil er selbst den größten Schmuddelecken noch Schönheit abgewinnnnt, das ist für jedes Auge anregend!

Es ist längst eine Tatsache, Künstler entdecken vernachlässigte Orte, machen mit grellen Farben und gestischen Formen auf sie aufmerksam, auf ihre verborgene Schönheit, zeigen ganz unmissverständlich, dass diese Orte soviel Nachlässigkeit nicht verdient haben. Das öffnet den Blick des in triester Umgebung oft abgestumpften Bürgers auf neue Möglichkeiten.Ist der Blick erst geschärft, sieht das Auge eine völlig neue Situation, die unser Verhalten verändern kann.

Vernachlässigte Orte haben keine Geschichte mehr, sie sind dem Vergessen anheimgefallen man verschließt vor ihnen die Augen. In dem Augenblick, wo sie wieder wahrgenommen werden, zum Beispiel durch ein Werk von El Bocho, geraten sie auch ins Bewußtsein, erwecken sie Erinnerungen und helfen dabei, unseren Umgang mit einem Ort zu verändern.

Es wird sichtbar, dass sich Situationen ändern können, dafür gibt es Voraussetzungen. Zum Beispiel neue Ideen. El Bocho hat mehr als genug davon für die Stadt und ihre Bewohner. Man sieht es schon am Titel seiner Werke: „Je t'aime, Berlin“, „ In der Zukunft sahen wir glücklich aus“, „Can't wash off the City Coulours“ oder „ Die Stadt flüstert etwas von Lebensgefühl“. Daran kann man nicht nur teilhaben, das kann auch das eigene Leben verändern.

In dieser Hinsicht sind gute Künstler vorbildlich. Jede Zeit muss Veränderungen verkraften, das ist mit Anstrengung verbunden. Aber was könnte schöner sein, als durch eigene Anstrengung dazu beizutragen, die Dinge zum besseren zu wenden! Dazu sind Ideen wichtig, Kunst bietet sie im Übermaß an, man muss nur die Gelegenheit ergreifen.

Nicht immer geht es bei neuen Ideen nur um Glück und Schönheit. Davon zeugt die Serie von Piktogrammen über Gewalt, die gerade in El Bochos Atelier entstanden sind. Die Hässlichkeit der Gewalt wird in jedem eizelnen Werk sichtbar, die Werke sind abschreckend, aber auch Mitleid erregend und zutiefst beunruhigend. Man darf nie vergessen, dass Bilder niemandem Gewalt antun. Also sollte man sie sich genauer ansehen, vor diesen Bildern innenhalten, dann macht man eine positive Erfahrung: noch ist nichts passiert, noch läßt sich der Gewalt Einhalt gebieten. Auf die beunrihigenden Inhalte der Werke folgt nun das Nachdenken, an wen richten sich diese Bilder, wie kann man Gewalt stoppen, wird nicht auch der Gewaltebereite angesichts dieser Bilder nachdenklich? Bis sich beim Betrachter frische Energie einstellt und der Entschluss, solche Taten aufzuhalten.

Man spürt, dass die Werke El Bochos unsere Emotionen direkt ansprechen, doch damit hört es nicht auf. Da die Gefühle, die die Werke erregen, so nachdrücklich und eindringlich sind, laden die Werke zum Verweilen ein, zur genauen Betrachtung unsere Welt und wie wir sie uns besser vorstellen können.

El Bochos Werk ist auch eine hommage an die Stadt Berlin, in der er lebt und arbeitet. Seine täglichen Erlebnisse, die er in Kunstwerke umsetzt, trägt er als international arbeitender street artist wie ein Botschafter in die Welt hinaus, in den nächsten zwei Monaten zu Beispiel nach China.







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