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Markus Lörwald

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Künstler:

Markus Lörwald

Titel:

Traum & Lüge - bela

Technik:

Papierarbeit / work on paper

Jahr:

2009

Größe:

47.00x64.00

Preis:

1.500,00 €


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Markus Lörwald

Markus Lörwald- Traum und Lüge

Ein die Sinne verwirrender Anblick, ein Traum am helllichten Tag, Gefühlsregungen, die in dem Maß Form annehmen, in dem der Frauenakt sich auch in unseren Gedanken Raum verschafft. Der Tagtraum löst Assoziationen aus, verknüpft Vorstellungen von reellen, geträumten, gegenwärtigen und vergangenen Bildern. Am meisten verwirrt dabei ihre Gegenwärtigkeit, Schönheit vergeht in ihnen ebenso wenig, wie sie altmodisch oder unzeitgemäß wird. Doch wir wissen, dass es ein Trugbild wäre anzunehmen, Schönheit sei ewig.

Schönheit verschwindet, ist nicht fassbar, schwer vorstellbar und sie ist das Beste, das wir genossen haben. Man kann das an Aktbildern in Museen durch die Jahrhunderte besichtigen. Einige umgibt der Skandal, wie etwa die Maya Goyas, andere rühren uns an, weil sie frisch sind wie am ersten Tag: die fünfhundert Jahre alte „Schlafende Venus“ von Giorgione macht uns in der Dresdner Sempergalerie ob ihrer Schönheit sprachlos. In der klassischen Moderne mischen sich Gedanken von de Sade und Bataille mit Aktbildern von Schiele und Klossowski ,deren Schönheit mit neuen Attributen gepaart auch Zeitzeugen einer revolutionären, krisengeplagten Zeit sind.

Ein Aktbild handelt anstatt von nackter Wahrheit von nackter Schönheit. Aktbilder sind zwar zu unrühmlichem Ansehen gelangt, weil man sie für pornographisch, zu erotisch, anstößig hielt. Natürlich konnte Giorgione nur deshalb ein Aktbild malen, weil es eine Göttin darstellte, während die Schöpfung der nackten Maya Goya vor die Inquisition brachte, hier handelte es sich um keine Allegorie, weder um eine Göttin, noch um die Darstellung von Eva im Paradies, sondern um die Abbildung einer Frau, Maya. Und das war nicht der letzte Skandal, den die Darstellung des nackten menschlichen Körpers ausgelöst hat.

Markus Lörwald geht es nicht um das Skandalöse am Nackten, sondern um Schönheit. Ihn verwundert es eher, wenn er auf die erotischen Ausstrahlung seiner Werke angesprochen wird. Schönheit interessiert ihn auch in einer Form, wie wir sie schon vor 200 Jahren im Familienportrait der spanisch königlichen Familie Karls des IV, Goyas „Infantin“ wiederfinden. Die Gemahlin Karls des IV., Dona Maria Luisa ist hässlich, aber sie hat schöne Arme, die sie nackt zeigt.Goya setzt alles daran, Dona Maria Luisa so schön wie möglich in den Mittelpunkt des Bildes zu setzen, die Nacktheit ihres schönen Armes, auf den sie sehr stolz war, hat im Bild etwas zutiefst Anrührendes. Diese Nacktheit zieht auch den Blick auf sich, macht das historische Portrait an dieser Stelle im Werk plötzlich lebendig und zeitlos.Von Markus Lörwald erleben wir eine ebenso behutsame Annäherung an sein Modell, voller Zuneigung und in der Absicht, es von der besten Seite zu zeigen.

Wenn Markus Lörwald nun seine neusten Bilder „Traum und Lüge“ betitelt, liegt die Betonung auf „und“. Es sind die großen Gegensatzpaare, die ständig die Möglichkeit neuer Interpretation bieten, der Maler kann die Wahrheit ohne die Lüge nicht schildern, er will es auch nicht, dann spannender sind immer noch die Bilder mit Licht und Schatten, Figur und Abstraktion, Schönheit und Zerbrechlichkeit, Gegenwärtigkeit und Ewigkeit. Und am Ende siegt die Schönheit über die Wahrheit.

art fair, Köln mit Raab Galerie

2005 „Magdalena's Laundry“, Raab Galerie Berlin



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