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Objekte & Collagen von Francesco De Molfetta & Thierry Renard

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Künstler:

Titel:

Carpe diem

Technik:

Collage / collage

Jahr:

2008

Größe:

55.00x45.00

Preis:

1.500,00 EUR


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Objekte & Collagen von Francesco De Molfetta & Thierry Renard

Objekte & Collagen von Francesco De Molfetta & Thierry Renard

Fröhlich, leicht, unbeschwert – man nähert sich den Arbeiten gern und wird nicht enttäuscht. Eine Fülle von kleinen Details will entdeckt sein, überraschende Assoziaitionen rufen ein Lachen hervor, das ansteckend, befreiend ist.

Beim näheren Herantreten taucht man auch in kleine Universen ein. Es fängt damit an, dass man sich der Tradition besinnt, die sich mit Assemblagen und Collagen seit einem Jahrhundert in der Moderne manifestiert. Skandalumwitterte Auftritte wie Duchamps erstes Erscheinen auf der Armory Show , New York 1913 kommen einem ebenso in den Sinn, wie Braque und Picasso, man erinnert sich der unruhigen 20er Jahre, Kurt Schwitters ,Dada , bedauert vielleicht, dass Max Ernst und der Surrealismus in Deutschland in eine schreckliche Zeit fielen, um gleich darauf erstaunt festzustellen, dass die großen papiers decoupees von Herni Matisse bereits eine weitere Epoche einleiten. Jetzt überstürzen sich die Namen in unserem Gedächtnis, da war doch die Merda d'artista von Piero Manzoni, Josef Beuys ebenso wie Robert Rauschenberg und Jim Dine machten als junge enfants terribles der Kunstszene von sich reden. So wie Matisse die Möglichkeiten der Collage auf ganze Räume ausdehnt, entstethen nun bald bei Janis Kounellis monumentale Installationen, baut Daniel Spoerri ganze Museumsausstellungen nach dem Collageprinzip auf, die er „musee imaginaire“ nennt.

Inzwischen befinden wir uns im 21. Jahrhundert, der Skandal des Neuen ist verflogen und Assemblage wie auch Collage scheinen ihren festen Platz in der Kunstgeschichte der Moderne einzunehmen. Aber es liegt in der Natur der Sache, wer Collage und Assemblage sagt, nimmt immer wieder die Dinge auseinander, zerstört sie, räufelt auf und zertrennt, um Neues entstehen zu lassen: wir sehen es mit den Augen unsere Zeit, können die Erfindungen zweier Künstler begutachten und uns daran erfreuen.

Thierry Renard ist Belgier, wir Berliner haben uns einen Lieblingskünstler, Watteau, aus diesem Lande erkoren,doch die durch den Stoffdruck geprägte künstlerische Tradition der Belgier hat viele große Söhne hervorgebracht. Die Stadt Brüssel, in der Thierry Renard lebt und arbeitet, verbinden wir über den Künstler Margritte mit dem Surrealismus und Thierry Renard führt vor, was das heute sein kann. In mehr als 20 Arbeiten kann man es bewundern und ich werde hier gedanklich nicht vorwegnehmen, was Ihnen bald beim Betrachten einfallen wird. Soviel sei schon verraten, es ist hintergründig, respektlos, sehr kunstvoll, dabei ziemlich untertrieben,ideen- und gedankenträchtig- das ganze Denken dieses Künstlers, der mit 45 Jahren aufhörte, Jurist zu sein und seitdem seiner Schöpfungskraft freien Lauf lässt, breitet sich vor uns aus. Jetzt dürfen wir das Garn in Ruhe weiterspinnen.

Francesco de Molfetta, dessen 30 Geburtstag sich in diesem Jahr nähert, hat auch bereits eine beträchtliche künstlerische Laufbahn hinter sich, sie begann beim Theater. Vielleicht erklärt das eine gewisse Respektlosigkeit, ganz sicher kommt aber die Freude am Inszenieren von dort. De Molfetta stellt die Unantastbarkeit des Kunstwerkes einfach in Frage, indem er uns bekannte Form verletzt und anders zusammenfügt. Dabei gelingt es ihm, die Provokation des Vorbildes in Erinnerung zu bringen, sie aber nicht auf alter Ebene neu zu beleben, sondern sie als gänzlich neues Ziel zu erklären. Arturo Schwarz, der uns allen als der große Dokumentator der arte povere bekannt ist, vergleicht diese Herangehensweise mit Jonathan Swift's: Gulliver'sTravels. Was wird der kleine Maler wohl als nächstes tun, der gerade auf das Werk des verehrten Künstlers klettert, ein Werk, das viel größer, als er selbst ist? Man kann trefflich spekulieren, er mag es zerstören wollen, seiner Inhalte berauben, es aushöhlen, aber was man sieht, ist das unverseherte Kunstwerk und ein kleiner Maler, ganz sicherlich ein Non- Konformist. Jetzt können wir gedanklich ausprobieren, was sich daraus ergibt. Das wird einen Moment dauern, weil Francesco de Molfetta sich Zeit und Ruhe nimmt, um seine Gedankenspiele in neue Formen zu bringen. Seine Werke entstehen langsam, weil er erst seine eigene Welt entstehen lässt, ehe er sie auch in eine neue Form bringt.

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